Gold am OrinokoGold am Orinoko

Schatzsuchen sind ein belibtes Thema. Auch unser Ziel in diesem Spiel ist es, die vielen Goldschätze, die am gegenüberliegenden Ufer des Orinokos verstreut sind, einzusammeln.

Der reißende Fluss kann nur mit Hilfe der auf ihm treibenden Baumstämme überquert werden. Auf diesen kann ich entlanglaufen oder auch von einem zum nächsten springen. Habe ich so den Fluss überquert, kann ich mir vom gegenüber liegenden Ufer einen Goldschatz holen, wenn ich das Ufer genau an seiner Lagerstätte erreiche. Der Schatz besitzt einen Wert zwischen zwei und vier Punkten. Die Schätze liegen abwechselnd offen aus oder verdeckt im Gebüsch.

Der OrinokoJeder Spielzug wird mit zwei Würfeln bestimmt. Der braune Würfel zeigt ein bis drei Punkte und gibt an, um wie viele Felder ein Baumstamm den Fluss hinabtreibt. Dabei muss aber ein Weg von Ufer zu Ufer erhalten bleiben. Der weiße Würfel mit ein bis vier Punkten gibt an, wie viele Schritte einer meiner beiden Schatzsucher machen darf. Es ist mir freigestellt, ob ich zuerst den Baum treiben lasse oder zuerst laufe. Ist kein Goldschatz mehr erreichbar, ist das Spiel beendet.

Die Entscheidung, welchen Würfel ich zuerst nutze, ist von Bedeutung. Beim Laufen gilt nämlich de Regel, dass gegnerische Schatzsucher übersprungen werden dürfen, und dass dann das Feld nicht mitgezählt wird. So sind erste taktische Entscheidungen zu fällen. Nutze ich die Strömung um selbst schneller vorwärts zu kommen oder stelle ich die Gegner ins Abseits?
In den ersten Runden bewegten die Kinder immer zuerst die Baumstämme und dann die Abenteurer. Unfreundliche Spielzüge kamen kaum vor. Ebenso wurde oft die Möglichkeit, andere Spieler zu überspringen, übersehen. Nachdem ich ihnen einige taktische Überlegungen nahegebracht habe, ging es beim Spiel dann richtig zur Sache. Da wurden Abenteurer ins Abseits gestellt oder die Baumstämme so bewegt, dass das Springen unmöglich wurde.

Gold am Orionoko passt genau in die Lücke im Brettspielbereich. Die Kinder der zweiten und dritten Klasse empfinden die üblichen Kinderspiele als "Babykram", doch die einfachen Familienspiele können sie noch nicht ohne Hilfe durch Erwachsene mitspielen. Auch die Spieldauer von 45 bis 60 Minuten ist vielen dieser Kinder zu lang. Hier nun werden sie gefordert, aber ihre Aufmerksamkeitsspanne nicht überdehnt.

Die AbenteurerDie Altersangabe ab sieben Jahre ist für ein Habaspiel recht hoch, steht der Verlag doch eigentlich für Kleinkinder- und Kindergartenspiele. Mit Gold am Orinoko ist jetzt ein Spiel für etwas ältere Kinder erschienen, das kein offensichtliches Lernspiel ist, den Kindern aber spielerisch in Planung von Abläufen einführt und ihnen dabei sehr viel Spaß macht. Doch nicht nur Kinder haben hier ihr Vergnügen. Auch an den Erwachsenenspieleabenden wird das Spiel gern mal zum Zwischendurchspielen herausgeholt. Damit ist es wirklich ein Kinder- und Familienspiel, das sehr leicht erlernt und flott gespielt ist.
Ich hoffe, dass Haba die Altersklasse der Grundschüler weiterhin verstärkt im Auge behält und sie mit so guten Spielen wie Gold am Orionoko oder Geheimcode 13 +4 versorgt. Diese Spiele führen Grundschulkinder spielerisch an anspruchsvollere Spiele heran, ohne den gehobenen Zeigfinger zu zeigen. Haba, mach weiter so! (bd).

Steckbrief
Gold am Orinoko
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Bernhard Weber Haba 2 - 4 Spieler ab 7 Jahre 15 - 20 Minuten Michael Menzel