California

Mit Kalifornien verbinden wir Urlaub, Sonne, Disneyland, Hollywood und Golden Gate Bridge. Doch darum geht es bei dem neuesten Werk von Michael Schacht nicht. Ausgangspunkt ist hier ein geerbtes Haus, das jeder Spieler erhält. Die Häuser sind in einem erbärmlichen Zustand und müssen erst einmal renoviert und ausgestattet werden.

Haus in KalifornienSo ein Haus besteht aus 16 Feldern und einer Dachkammer. Der Zustand hängt von der Spielerzahl ab. Bei zwei oder drei Spielern ist er schlechter, d. h. die Renovierung des Bodens ist teurer als bei vier oder fünf Spielern. Auch die Dachkammer ist nicht voll funktionstüchtig. Hier lässt sich nur ein Gegenstand lagern. Der hintere Teil ist morsch und muss auch erst einmal renoviert werden, bevor er genutzt werden Für das ganze Unternehmen "Renovierung" startet der Spiele mit einer Goldmünze, die in fünf Silberlinge unterteilt wird.
Für die Belange der Spieler gibt es eine Zentralbank und eine kleine Shoppingmall mit zwei Geschäften. Zu Beginn jeder der zwölf Spielrunden wird die Bank mit vier Goldstücken gefüllt. Die Geschäfte bekommen jeweils vier Waren, die entweder aus Bodenbelägen, Ausstattungsgegenständen oder Dachkammerausbauten bestehen. Kommt ein Spieler an die Reihe, so muss er entweder ein Goldstück aus der Bank nehmen oder aber eine Ware erstehen. Der Preis einer Ware beträgt immer so viele Silberlinge wie noch Goldstücke in der Bank sind. Ein Bodenbelag muss sofort ausgelegt werden, was weitere Kosten in Höhe von ein oder zwei Silberlingen mit sich bringen kann. Gibt es in dem Haus bereits einen gleichfarbigen Bodenbelag - es gibt ihn in sechs Farben - so muss er an die bisherige Auslage anschließen. Gegenstände können in der Dachkammer zwischengelagert werden. Meistens werden sie jedoch direkt in das Haus gestellt, wofür ein freier, gleichfarbiger Bodenbelag benötigt wird. Immer wenn ein neuer Ausstattungsgegenstand platziert wird, erscheint der farblich dazu passende Gast. Er kommt zu Beginn aus dem Vorrat, später von einem Mitspieler. Hat der Spieler bereits Besuch, bringt der neue Besucher ein Gastgeschenk mit. Ein neuer Ausrüstungsgegenstand kann zusätzlich zum Gast auch einen Bonus bringen. Zum einen bringen Kombinationen aus zwei bestimmten, häufigen Gegenständen einen Bonus. Zum anderen drei Gegenstände, wenn sie auf den farblich vorgeschriebenen Bodenbelägen stehen. Eine Spielrunde endet, sobald entweder die Bank kein Geld mehr besitzt oder aber ein Geschäft keine Waren mehr.
BonusplättchenNach den zwölf Runden kommt es zur Wertung. Nun zählt jedes Gastgeschenk einen Punkt, ebenso jede Fläche des Hauses, die mit neuem Bodenbelag ausgestattet wurde. Die Boni zählen entweder zwei oder drei Punkte, je nachdem wie viele Gegenstände für den Erhalt benötigt wurden. Wer dann die meisten Punkte hat, ist Sieger.

Bodenbelege und GegenständeBei California sind die Spieler ewig in der Klemme, entweder den Mitspielern die Preise zu senken oder aber Waren zu einem noch hohen Preis zu erstehen. Dieses Dilemma ist stark davon abhängig, an welcher Position ich in einer Spielrunde sitze. Deswegen ist es durchaus wichtig, wer eine Spielrunde durch Wegnahme des letzten Goldes oder durch Kauf der letzten Ware beendet. Die einzelnen Spielrunden laufen recht ähnlich ab, weil immer wieder vier Goldstücke und acht Waren bereit stehen. Lediglich die Art der Waren und der Zustand der Häuser sind unterschiedlich. So fehlt California ein Spannungsbogen, denn die zwöfte Runde gleicht der ersten.
Das Thema des Spiels ist stimmig, doch eine Assoziation zum Titel kommt nicht auf. Die Häuser könnten eben so gut in der Toskana oder in Skandinavien stehen. Dieses Empfinden wird durch die Grafik unterstützt, die in gedeckten Farben gehalten ist und so gar nicht den Eindruck eines sonnigen Kalifornien vermitteln will. Die Grafiken von Michael Schacht waren auch früher wie zum Beispiel bei Paris Paris ein Kritikpunkt. Damals war das Spiel überdurchschnittlich, hier nun reduziert es sich auf ein funktionierendes, durchschnittliches Spiel. Ich bin von dem Team Michael Schacht und Abacusspiele besseres gewöhnt. (wd)

Steckbrief
California
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Michael Schacht Abacusspiele 2 - 5 Spieler ab 8 Jahre ca. 60 Minuten Michael Schacht, Hans-Jörg Brehm