Spielachiv Marburg

Wer gerne spielt, hat vielleicht schon einmal etwas vom Spielearchiv in Marburg gehört, ja vielleicht sogar schon einmal darüber gelesen. Vielleicht verbindet man das Spielearchiv mit dem Namen Dr. Bernward Thole, vielleicht auch mit der Möglichkeit, als Spieleautor dort gegen Gebühr seinen Entwurf zu hinterlegen. Genauso erging es uns. Wir hatten viel über das Spielearchiv gehört, hatten eine Vorstellung davon, was es wohl sei. Uns war das zu wenig, wir wollten mehr darüber wissen und so haben wir uns aufgemacht, einmal das Spielearchiv zu besuchen und zu besichtigen.

Blick in das ArchivEines vorweg: wir sind nicht einfach hingefahren und haben gesagt, hier sind wir, wir möchten das Spielearchiv sehen, sondern wir haben uns vorab telefonisch angemeldet und einen Termin vereinbart. Als wir nun dort waren, wurden wir durch die einzelnen Bereiche geführt. Bevor wir darauf genauer eingehen, ein paar allgemeine Worte vorweg. Das Spielearchiv steht grundsätzlich jedem zur Verfügung, der Informationen zu Spielen sucht. Dabei ist das Spielearchiv eine Präsensbibliothek bzw. -ludothek, d. h. dass die dort befindlichen Materialien nicht ausgeliehen werden können, sondern Vorort genutzt werden müssen.

Kästen mit Presseberichten zu SpielenDer größte Teile des Archivs besteht aus der Spielesammlung. In den Kellerräumen befinden sich viele Regale und in den meisten dieser Regale wieder viele Spiele. Wie genau die Spiele sortiert sind, beschreibt das Spielearchiv Marburg auf seiner Site. Hier findet man die Spiele der aktuellen Jahrgänge, aber auch Spiele, die man aus seiner Kindheit kennt und Spiele. Insgesamt gibt es hier einen Fundus an Spielen, der jedes Spieler- und Sammlerherz höher schlagen lässt.

Doch die Spielesammlung allein macht noch kein Archiv. Dazu gehört auch schriftliches Material. In der Bibliothek befinden sich Bücher über Spiele und deren Hintergründen. Auch wenn vermutlich die überwiegende Anzahl der Bücher deutsch ist, so gibt es hier sehr viel Internationalität, vor allem durch englisch- und französischsprachige Bücher.

Als weiteres gibt es die Sammlung von Pressematerial. Neben den diversen Spielezeitschriften wie Spielbox und Pöppelrevue finden sich hier viele, viele Zeitungs- und Zeitschriftenausschnitte über Spiele, vor allem Rezensionen. Sie sind den jeweiligen Spielen zugeordnet.

Damit ist das Spielearchiv immer noch nicht erschöpft. So gibt es noch den Registrierraum. Dort werden ankommende Spiele zwischengelagert, bis ihre endgültige Katalogisierung feststeht und sie in das Archiv eingeräumt werden können. In einem weiteren Raum befinden sich die neuen Spiele und einige moderne Klassiker. Hier findet vierzehntägig dienstags ein Spieletreff statt und lädt dazu ein, neue Spiele auszuprobieren. Zuletzt sei noch der Vorbereitungsraum zu nennen, in dem bei unserem Besuch die Alex-Randolph-Ausstellung der Spiel `02 vorbereitet wurde.

Wer einmal in der Nähe von Marburg ist, sollte nicht versäumen, sich einmal das beeindruckende Spieelarchiv anzuschauen. Eine Voranmeldung ist sinnvoll. Weitere Details sind auf der Site des Spielearchivs Marburg zu finden.