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Als Harry Potter seine erste Flugstunde bei Madame Hooch hat, wird sein Naturtalent für das Fliegen auf dem Besen erkannt. Folgerichtig wird er Mitglied der Quidditch-Mannschaft seiner Hause in Hogwarts, der Zaubereischule, auf die Harry geht. Sie verstehen nur Bahnhof? Was ist Quidditch und was ist Hogwarts? Nun, dann haben Sie keinen Harry Potter gelesen.

Draco Malfoy, Sucher der SlytherinFangen wir als von der sportlichen Seite an. Quidditch ist eine Sport für Zauberer und Hexen und setzt voraus, dass man auf einem Besen fliegen kann. Bei Quidditch gibt es drei Ballarten: einen Quaffel, einen Klatscher und den Goldenen Schnatz. Zunächst besteht das Ziel darin, den Quaffel durch den gegnerischen Rind zu befördern, weil dies 10 Punkte bringt. Die Klatscher sind darauf ausgerichtet, die Spieler zu treffen und an guten Spielzügen zu hindern. Der Goldene Schnatz ist nicht von Beginn an im Spiel. Er taucht nur manchmal auf. Fängt eine Mannschaft ihn, erhält sie 150 Punkte und das Spiel ist beendet.

Eine Quidditch Mannschaft besteht aus sieben Spielern. Die drei Jäger versuchen mit dem Quaffel Punkte zu erzielen. Dies möchte der Hüter einer jeden Mannschaft verhindern. Die beiden Treiber achten auf die Klatscher und versuchen, sie in Richtung der gegnerischen Spieler zu lenken. Der Sucher schließlich hat die Aufgabe den Ggoldenen Schnatz zu fangen.
In Quidditch, das Kartenspiel, stehen sich nun die beiden Mannschaften der Häuser Gryffindor, Harry Haus, und Slytherin, das Haus eines seiner ärgsten Feinde Draco Malfoy, gegenüber. Jeder Spieler erhält die 40 Karten seines Hauses und nimmt fünf davon auf die Hand. Die 40 Karten umfassen Spieler: je einen Sucher im Wert von 11 und 12, Jäger im Wert von 4 bis 10, Hüter im Wert von 6 bis 10 und schließlich Treiber im Wert von 1 bis 3. Daneben gibt es noch eine Reihe von Zaubersprüchen.
Es gibt noch einen dritten Stapel, der die Bälle enthält. Neben vielen Quaffel gibt es ein paar Klatscher, einen Goldenen Schnatz sowie Tore. Tore sind Karten, bei denen der Quaffel ohne weiteres Zutun bereits durch den Ring des Gegners geflogen ist und so 10 Punkte bringt.
Harry Potter, Sucher der GryffindorDer am Zug befindliche Spieler bestimmt nun, um welchen Ball gespielt wird. Ein Quaffel kann von jedem Spieler geschlagen werden. Der Spieler mit dem höheren Wert erzielt das Tor und erhält die 10 Punkte. Ein Ausnahme bilden die Hüter, die nur dann Punkte erzielen, wenn ihr Gegenspieler auch ein Hüter ist. Um einen Klatscher kann man nur mit den Treibern spielen, die hier trotz ihren geringen Zahl einen Wert haben. Wer den höheren Treiber spielt, gewinnt das Duell um den Klatscher und darf dem Mitspieler eine Karte aus der Hand ziehen, die dann auf den Ablagestapel geht. Um den Goldenen Schnatz schließlich kann man nur mit einem der beiden Sucher spielen. Der höhere Sucher gewinnt den Goldenen Schnatz, erhält dessen 150 Punkte und das Spiel ist aus. Sieger ist der Spieler mit den meisten Punkten.
Sofern nicht der Goldene Schnatz gewonnen wurde, ziehen die Spieler Karten nach und der andere Spieler darf eine Ballkarte aufdecken. Da man weder um einen Klatscher noch um den Goldenen Schnatz spielen muss, und da bei Gleichstand keiner den Ball gewinnt, können einige Bälle im Spiel sein. Fehlt ein Quaffel, so beginnt der nächste Durchgang wieder mit dem Aufdecken eines Balls, ansonsten kann gleich losgespielt werden.
Die Zaubersprüche verschaffen einem Spieler Vorteile außerhalb der hier beschriebenen Regel. Da werden zum Beispiel der Wert des gegnerischen Spieler gesenkt, eine Karte vom Ablagestapel wiedergeholt oder ein Strafstoß wird verhängt. So kann ein Spieler auch in verlorenen Spielsituationen vielleicht noch eingreifen.

Sport fasziniert Massen und so gibt es eine Reihe vom Spielen, die eine Sportart simulieren. Auch Quidditch - das Kartenspiel gehört dazu, auch wenn es sich um eine fiktive Sportart handelt. Die Simulation lehnt sich sehr nah an das literarische Vorbild an, gegenüber der Goldene Schnatz, das begehrte Objektdem es nur zwei Sachverhalte gibt, die im Kartenspiel anders sind: zum einen ist außer Fliegen keine Zauberei erlaubt und zum anderen kann der Goldene Schnatz wieder verschwinden. Ansonsten trifft der Spieler alles wieder, was er aus der literarischen Vorlage kennt: dies betrifft sowohl die Spielertypen als auch die Bälle. Mit der nahen Simulation hat man sich aber auch einen Nachteil eingekauft: bei Quidditch spielt der goldene Schnatz eine große Rolle und in den Büchern dient er dazu, als Charakteren Sporthelden zu machen. Im Spiel führt dies dazu, dass die Bedeutung der Quaffel gering ist und das ganz Tun der Spieler auf das Fangen des Schnatz ausgerichtet ist.
Ein Wort muss noch zur Ausstattung gesagt werden. Die Karten sind mit Bildern in einem Stil ausgestattet, wie sie u. a. vom Harry Potter Kalender bekannt sind. Dies erhöht die Identifikation der Spieler mit der Sportart. Die Regel hingegen lässt einige Fragen offen, u. a. weil sie den Begriff "Runde" doppelt verwendet. Die Verpackung ist für Spiele ungewöhnlich, denn es handelt sich um eine Schachtel, die durch eine Öffnung oben an einen Verkaufsständer gehängt werden kann. Zunächst bereitet es Schwierigkeiten, die Karten wieder in diese Verpackung zu bekommen. Es geht nur, indem man alle Karten auf einen Stapel legt, ihn auffächert und die Karten als Fächer in die Schachtel packt.
Exakte Simulation, Bedeutung des Goldenen Schnatz und die Aufmachung führen dazu, dass eingefleischte Spieler Quidditch eher ablehnen werden, weil die taktischen Möglichkeiten stark begrenzt sich, sich alles auf den Goldenen Schnatz konzentriert und dazu mit Glück eine Sucher auf die Kartenhand kommen muss. Anders sieht es bei den Harry Potter Fans aus: sie erkennen in Quidditch - das Kartenspiel "ihre" Sportart wieder und schlüpfen voller Begeisterung in die Rolle des Teamleiters, des Hüters und vor allem des Suchers, der die alles entscheidenden Punkte mit dem Fang des Goldenen Schnatzes nach Hause bringt. (wd)


Für die Bilder innerhalb dieser Rezension liegt eine Genehmigung durch Warner Bros. vor. Dafür sind wir sehr dankbar, denn wir wissen, dass sie eine Ausnahme darstellt. Besonders bedanken möchten wir uns im Zusammenhang mit der Genehmigung bei Herrn Bichler von Warner Bros. für seine tatkräftige Unterstützung sowie bei Frau Köhler von Mattel für die Vermittlung des Kontakts zu Herrn Bichler.
 

Steckbrief
Quidditch

Autor Verlag Spieler Alter Spieldauer Illustration
keine Angabe Mattel 2 ab 10 Jahre ca. 15 Minuten keine Angabe