Kai Haferkamp berichtet über das SdJ aus Berlin

Wir haben Kai Haferkampin einem Gespräch nach der Verleihung des Preises Kinderspiel des Jahres gefragt, ob er bereit sei, für uns einen Bericht über die Geschehnisse in Berlin zu schreiben, und nachdem er sich von den Strapazen erholt hatte erhielten wir folgen den Text von ihm.

Natürlich bin ich auch jetzt einige Tage danach emotional noch immer sehr berührt von den Ereignissen, werde mich aber bemühen, doch so objektiv wie möglich darüber zu berichten. Sollte sich dennoch wider Willen der ein oder andere subjektive Ausrutscher einschleichen, möge man hier bitte nachsichtig mit mir sein, da die Auszeichnung für das "Kinderspiel des Jahres" für mich ein so großartiges Erlebnis ist, daß mich immer noch glücklich und be-geist-ert auf der "kleinen Gespensterwolke 7" schweben läßt:

Am Vorabend, Sonntag., 26. Juni 2005, ab 21 Uhr, hatte die Jury, wie schon im Jahr zuvor, zu einem gemütlichen Beisammensein in die Eckkneipe im Berliner Hotel Esplanade eingeladen.
Die Atmosphäre dort war phantastisch und bestätigte den von mir oft gezogenen Vergleich, daß die "Spieleszene" letztlich eine große Familie ist. Denn das beschreibt aus meiner Sicht die Stimmung am Vorabend sehr gut:
Es war ein gemütlicher, familiärer Abend unter Freunden, bei dem man die Gelegenheit hatte ganz zwanglos mit vielen Freunden und Bekannten Gespräche zu führen - An den kleinen Rundtischen und am Tresen wurde viel gelacht, und ich glaube, alle Anwesenden hatten wirklich viel Spaß.

Das neue Konzept der Preisverleihung, daß zu diesem Zeitpunkt die Stimmabgabe einzeln per geschlossenem Umschlag längst abgeschlossen war und wirklich niemand der Anwesenden das Endergebnis wußte , hat sich hier bestimmt auch sehr positiv ausgewirkt. So konnte man wirklich ganz entspannt und nicht nur über Spiele plaudern, ohne sich dabei ertappen zu müssen, daß man versucht, aus dieser oder jenen Mimik oder Andeutung von irgend jemandem schon etwas herauszulesen zu müssen.

Einige Fotos von dem Abend habe ich meinem kleinen Bericht hier beigefügt. Und ich glaube man kann erkennen, daß wir wirklich alle sehr viel Spaß an diesem Abend hatten.

Zu Beginn des Abends kamen bei mir persönlich immer noch Gedanken an den großen Jubiläums-Gala-Abend, den die Jury im Jahr 2003 in Berlin veranstaltet hat, auf, der natürlich wirklich etwas ganz Besonderes war und von dem ich mir wünschen würde, daß man vielleicht zumindest zum nächsten Jubiläum auch wieder versucht, etwas Ähnliches auf die Beine zu stellen. Ich muß aber andererseits sagen, daß auch das gemütliche Beisammensein in der Eckkneipe einen ganz eigenen Reiz hatte.
Da nach Mitternacht meine Stimme doch etwas gelitten hatte und ich von der Anreise aus Osnabrück (420 km nach Berlin) doch etwas müde war, bin ich dann schon kurz nach Mitternacht und damit zur besten Geisterstunde, in mein Hotel gegangen, um nicht Gefahr zu laufen, die Preisverleihung am nächsten Morgen zu verschlafen....

Die Preisverleihung war am Montag für 10 Uhr 30 angesetzt. Aber natürlich füllten sich die beiden großen Räume im Hotel Esplanade schon ca. 1 Stunde vorher. Hier war dann natürlich die Spannung aller Beteiligten im Raum beinahe mit den Händen greifbar. Es lag wirklich das berühmte Kribbeln und Prickeln in der Luft.
Alle Verlage hatten ihre nominierten Spiele wunderschön, aufwendig und liebevoll im Detail in Szene gesetzt. Einige Fotoimpressionen füge ich bei.

Stolz bin ich darauf, daß es mir gelungen ist, Klaus Zoch, als noch nicht bekannt war, daß Niagara den Preis gewinnen würde, exklusiv zu einigen Fotos im Kanu vor dem Zoch-Stand zu überreden.

Kurz vor 10 Uhr 30 versammelten sich dann alle Anwesenden im Weißen Saal. Ich hatte das Gefühl, daß das Medieninteresse in diesem Jahr ganz besonders groß war. Jedenfalls war der Andrang so groß, daß sogar noch Zusatzstühle hereingetragen wurden.
Ich glaube, auch hier ist das Konzept der Jury, die Gewinner bis zur Bekanntgabe auf der Pressekonferenz geheimzuhalten und diese medienwirksam zu inszenieren, voll aufgegangen ist. Schade war allein, daß kurzzeitig die Übertragung der Preisverleihung im Internet, was wirklich eine hervorragende Idee war, durch zu hohe Zugriffszahlen für einige Minuten außer Gefecht gesetzt worden ist. Letztlich zeigt dies aber auch nur das enorme Interesse an der Pressekonferenz und spricht ebenfalls für das neue Konzept. Und im nächsten Jahr soll dann auf jeden Fall durchgehend eine Übertragung gewährleistet sein.

Während der Preisverleihung fiel sehr positiv auf, daß alle nominierten Spiele vor der Bekanntgabe der Preisträger noch einmal ausführlich vorgestellt wurden und so vermutlich jeder im Saal für sich noch einmal darüber nachdachte und miträtselte, wer wohl das Rennen gemacht haben könnte.
Das Öffnen der geheimnisvollen Umschläge wurde dann wirklich sehr medienwirksam zelebriert und der ganze Raum hielt spürbar den Atem an. Es war wirklich eine gespenstische Stille bis dann mit dem "Kinderspiel des Jahres" der erste der beiden Hauptpreise bekanntgegeben wurde.

Ja und hier endet nun mein Bericht über die Preisverleihung: Denn von den Geschehnissen, die sich nach den Worten,

"Kinderspiel des Jahres ist... "Das kleine Gespenst" aus dem Kosmos Verlag von Kai Haferkamp",

im Saal zugetragen haben, kann ich nicht mehr viel berichten, da mir vor Aufregung und Glück wirklich die Knie geschlottert haben und das ganze Geschehen um mich herum wie ein Film für mich abgelaufen ist, bei dem ich mich manchmal kneifen mußte, um mir Gewißheit zu verschaffen, daß dies alles nicht am Ende doch ein Traum zur nächtlichen Geisterstunde mit dem kleinen Gespenst auf Burg Eulenstein ist.

Insofern möchte ich also statt dessen lieber auf die Berichterstattung auf der Homepage der Jury verweisen, wo sich neben einer Zusammenfassung ab diesem Zeitpunkt auch viele weitere Fotoimpressionen finden.

Das einzige, was ich hier in Hinsicht auf die Minuten und Stunden nach der Bekanntgabe der Preisträger nur sagen möchte, ist, daß ich überwältigt war von den herzlichen Gratulationen von allen Seiten, für die ich an dieser Stelle allen wirklich ganz herzlich danken möchte.
Denn diese Herzlichkeit und Mitfreude, die ich am Montag erleben durfte, ist aus meiner Sicht das wesentliche Element, das dazu führt, daß man sich als Autor über einen Preis so richtig freuen kann. Dafür an ALLE ein herzliches Dankeschön.

Kai Haferkamp